Die Entstehung meiner Kunstwerke

Die Entstehung eines Kunstwerks ist ein spannender, vielschichtiger Prozess, der weit über den eigentlichen Malvorgang hinausgeht. Jeder Pinselstrich basiert auf durchdachten Entscheidungen, die ich im Vorfeld treffe, um die gewünschte emotionale und visuelle Wirkung zu erzielen. Im Folgenden zeige ich dir Schritt für Schritt, wie meine Werke entstehen.

 

Bevor ich mit dem Malen beginne, sind viele Vorüberlegungen nötig. Die Abschnitte sind zwar für die Nachvollziehbarkeit getrennt aufgeführt, im künstlerischen Prozess jedoch fließen sie oft ineinander über.


Vorüberlegungen

1. Bildaussage (Das WARUM)

Der erste Schritt ist immer die Bildaussage: Was möchte ich ausdrücken? Welche Botschaft oder Emotion soll das Gemälde vermitteln? Ist die Bildaussage direkt erkennbar oder eher subtil gehalten? Diese Überlegungen bestimmen den Kern des Werkes und die emotionale Wirkung, die ich beim Betrachter auslösen möchte.

 

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2. Bildgegenstand (Das WAS)

Im zweiten Schritt frage ich mich: Was möchte ich darstellen? Welches Motiv oder welche Objekte unterstützen meine Bildaussage? Das können Personen, Tiere, Landschaften, Gegenstände oder Muster sein, die den inhaltlichen Kern des Bildes tragen.

 

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3. Bildaufbau

Der Bildaufbau ist das Gerüst, das das Werk visuell trägt. Hier geht es darum, wie ich die einzelnen Elemente wie Formen, Farben, Licht und Schatten anordne. Ein durchdachter Bildaufbau beeinflusst maßgeblich, wie der Betrachter das Kunstwerk wahrnimmt und interpretiert.

 

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4. Farbchema

Farben sind ein mächtiges Werkzeug, um die gewünschte Stimmung zu erzeugen. Das Farbchema unterstütz die Bildaussage und verstärkt die emotionale oder ästhetische Wirkung. Ich entscheide, wie Farben miteinander kombiniert werden, um Harmonie oder Kontraste zu schaffen und die Atmosphäre zu steuern.

 

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5. Referenzen

Für die Umsetzung meiner Vorstellungen sammle ich verschiedene Referenzen. Ich nutze Fotografie und generiere Bilder mithilfe von KI, die ich meinen kreativen Vorstellungen entsprechend beeinflusse. Diese Bilder kombiniere und verändere ich sowohl digital als auch im Malprozess weiter, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Dabei bleibe ich der aktive Gestalter meiner Werke und nutze die Technik, um meine Visionen zu verwirklichen.

 

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Vorbereitungen vor dem Malprozess

6. Vorbereitung des Malgrundes

Ich beginne damit, die Leinwand mit Acrylfarbe zu versiegeln, was das Eindringen der Ölfarbe verhindert und die Langlebigkeit des Werkes unterstützt. Zusätzlich nutze ich diesen Schritt, um den Malgrund einzufärben und so die Grundstimmung des Gemäldes zu setzen.

 

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7. Skizze

Mithilfe der gesammelten Referenzen erstelle ich eine Skizze auf dem vorbereiteten Malgrund. Sie dient als Orientierung für den weiteren Malprozess.

 

Skizze eines Frauenportraits mit Hörnern von Pia Staudacher

8. Untermalung

Die Untermalung erfolgt mit stark verdünnter Ölfarbe in einem dunklen Ton. Diese Schicht ist im fertigen Gemälde kaum noch sichtbar, legt jedoch die Tonwerte fest, auf denen ich das Gemälde aufbaue.

 

 

 

 

Eine weitere Technik für eine Untermalung ist die Grisaille. Hierbei wird ausschließlich in Schwarz, Weiß und Grau gemalt, um später in transparenten Lasuren Farbe aufzutragen.

 

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Grisaille einer Frau vor einem Vollmond gemalt von Pia Staudacher

9. Farben mischen

Vor dem Malen mische ich die Grundfarben des Gemäldes vor, um den Arbeitsfluss nicht zu unterbrechen. Feine Nuancen passe ich während des Malprozesses an. Ich arbeite meist mit einer begrenzten Farbpalette von sechs Farben (Weiß, Gelb, Orange, Rot, Blau und Braun), aus denen ich alle anderen Töne mische. Auf Schwarz aus der Tube verzichte ich in der Regel komplett.

 

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Der Malprozess

10. Malen in Schichten

Der eigentliche Malprozess erfolgt in Schichten: von dunkel nach hell, von grob nach fein und von mager nach fett. Jede Farbschicht muss aushärten, bevor ich die nächste auftrage. Dieser Prozess kann je nach Dicke der Farbschicht Tage bis Wochen dauern. Ölfarbe trocknet nicht im klassischen Sinne, sondern oxidiert und härtet durch den Kontakt mit Sauerstoff aus.

 

Ölgemälde "Erblühen" von Pia Staudacher im Entstehungsprozess


Schutz und Präsentation

11. Versiegelung

Sobald das Gemälde größtenteils ausgehärtet ist, trage ich eine Retuschierfirnis auf, die das Bild schützt und farbliche Mattstellen ausgleicht. Nach der vollständigen Aushärtung folgt eine Schlussfirnis, die das Gemälde langfristig vor Schmutz, Staub und UV-Strahlen schützt und die Farbintensität verstärkt.

 

Auftragen einer Firnis zum Schutz des Ölgemäldes

12. Rahmung oder Bildaufhängung

Am Ende entscheide ich, ob das Werk einen Rahmen erhält oder rahmenlos präsentiert wird. Für Leinwände eignet sich oft ein Schattenfugenrahmen, der das Bild hervorhebt und es nahezu schwebend wirken lässt. Alternativ kann ein klassischer Rahmen gewählt werden, oder das Gemälde wird ohne Rahmen direkt an die Wand gehängt, um einen modernen, minimalistischen Look zu erzeugen.

 

Ölgemälde "Erblühen" mit dem Thema innere Stärke und Wachstum von Pia Staudacher


Die Verbindung der Ölmalerei und innerer Stärke

 

 

Seit einiger Zeit male ich vorzugsweise mit Ölfarben, und das nicht ohne Grund.

Diese Technik verlangt Geduld und Ausdauer, denn der Prozess des Schichtens und Aushärtens braucht Zeit.

Schritt für Schritt entsteht das Werk, und es gibt immer die Möglichkeit, Fehler zu korrigieren und neue Ansätze zu finden.

Genau das passt so wunderbar zu meinem Thema der inneren Stärke.

Auch sie entwickelt sich nicht über Nacht. Das Vertrauen in sich selbst wächst langsam, in einem Prozess, der Geduld und Ausdauer erfordert.

Ebenso wie in der Malerei kann man auf diesem Weg Fehler machen, innehalten und sie korrigieren.

Am Ende entsteht etwas Wertvolles: Ein Schatz, der uns Mut und Kraft schenkt, unser authentisches Selbst Tag für Tag mehr zu leben. Und genau diese Verbindung zwischen Malprozess und innerer Entwicklung macht die Kunst für mich so kraftvoll und bedeutungsvoll.